Ich hoffe 2017 hat dir bisher nur Gutes gebracht und du hast dich wunderbar ins aktuelle Jahr eingelebt. Ich schreibe inzwischen 2017 anstatt 2016 ins Datum, dürfte also endlich angekommen sein ;–) Und wie geht’s voran mit all den mehr oder weniger mutigen Neujahrsvorsätzen? Noch im Spiel? Es ist nicht leicht seine Gewohnheiten zu ändern, richtig? Also meine Vorsätze funktionieren nie für lange. Daher habe ich diesmal gleich gar keine festgelegt ;–) Aber wie das Leben so spielt, seltsamerweise, wurden sie für mich verfasst. Sie kamen sozusagen einfach über mich. Und dies sind die ersten Vorsätze meines Lebens, die mir super einfach von der Hand gehen und somit meinen Alltag ziemlich verändern.
Aber starten wir am Anfang. Kennst du diese Kraft die dich im Bann hält, wenn dich etwas (neues) extrem interessiert? Sie lässt dich nicht los und zieht dich immer tiefer rein in die Materie, bis du sogar davon träumst?
Genau das ist mir widerfahren.
Es begann alles mit meinem Interesse an gesundem Essen als Basis für ein gesundes, glückliches Leben. Offensichtlich würde man unbelastete, natürliche, nährstoffreiche Lebensmittel verspeisen wollen, um das Ziel zu erreichen. Da führt kein Weg vorbei an Bio. Es wurde bereits bewiesen, dass biologisch hergestellte Produkte nährstoffreicher und weniger belastet (synthetische Pestizide etc.) sind als konventionell hergestellte und außerdem frei von Genmanipulation.
Also war Bio seither meine erste Wahl. Ich muss allerdings zugeben, dass ich aufgrund der hohen Preise doch des öfteren zu den konventionellen Produkten gegriffen habe. Da stellte sich schon die Frage, warum in aller Welt Bio dermaßen teurer ist… Und ich ertappte mich ab und an am Spekulieren, ob Bio nicht einfach nur eine clevere Verkaufsmasche ohne echten Mehrwert war. Und ist’s wirklich Bio, wenn’s auf der Verpackung behauptet wird?
Aber ich habe inzwischen meine Hausaufgaben gemacht und ordentlich recherchiert. Sogar so intensiv, dass mir im Traum zwei knubbelige, tanzende Kartoffeln erschienen, die singend berichteten, dass sie die beste Wahl sind. Währenddessen schälten sie sich gegenseitig, um dann anschließend mit Taucherbrille, Schnorchel und Flossen im Suppentopf abzutauchen… Ja, mein Unterbewusstsein produziert laufend ziemlich eigenartige nächtliche Im-Kopf-Movies ;–)
Nachdem ich nun mehr über die Prozesse in der biologischen Landwirtschaft weiß, muss ich schlussfolgern, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis absolut fair ist und es sich tatsächlich um biologisch hergestellte Produkte handelt, wenn es draufsteht (zumindest hier in Österreich). UND es hat sich für mich unerwartet noch eine weitere Tür geöffnet, die Bio auf ein weit höheres Level stellt, als einfach nur “mehr Nährstoffe im Apfel für meinen Körper”.
Konventionelle Landwirtschaft spielt eine wesentliche (negative) Rolle im Klimawandel, Umweltverschmutzung, Verlust der Artenvielfalt, Wasserknappheit, vermeidbaren Krankheiten, Kinderarbeit, Armut und soziale Ungerechtigkeit.
Die biologische Landwirtschaft andererseits, bietet Wege, die uns aus diesem Schlamassel herausführen können. Es geht bei Bio um die Herstellung von gesunden, hochqualitativen Produkten zu fairen Preisen und gleichzeitiger Aufrechterhaltung der natürlichen Kreisläufe von Mutter Natur.
Und wenn es eine Weisheit gibt, die wohl stimmen muss: die Natur weiß am besten, wie die Welt rund läuft. Zugegebenermaßen muss ich mich schon manchmal fragen, wozu unser Planet diese Armeen an Schnecken benötigt, die jedes Jahr aufs Neue meine wunderschönen Salatköpfe im Gemüsebeet niedermetzeln. Dennoch bin ich immer wieder fasziniert, wie genial und ausgeklügelt die Natur ist. Es ist nun vielleicht ein leicht ekeliges Beispiel, aber um wieder auf konventionell vs. Bio zu kommen: sogar Schei*e erfüllt seinen Zweck im Kreislauf, als natürlicher Dünger der all die Kleinstlebewesen im Boden nährt, die wiederum die Nährstoffe für Pflanzen bilden – und der Kreislauf beginnt von Neuem.
Als ich das alles realisiert hatte, war es eher eine logische Konsequenz als eine bewusste Entscheidung, die biologische Landwirtschaft in meiner Rolle als Konsument zu unterstützen. Und es hat meine gesamte Denkweise verändert. Und da wären wir, meine Neujahrsvorsätze kurz und bündig zusammengefasst: sei dir den Konsequenzen deiner Handlungen als Konsument bewusst.
Weil, wenn du mal auf diesem “Trip” bist, ist bei der biologischen Landwirtschaft definitiv nicht Endstation… Aber vorerst genug dazu, jetzt geht’s ans Kochen! Bzw. ans Backen: findest du dich auch manchmal in der Situation wieder, wenn dich ein Thema so sehr fesselt, dass du, trotz sinkender Konzentrationskraft und knurrendem Magen, nicht deine Augen von diesen Seiten reißen möchtest? Einfach zu interessant, um auch nur ein paar Minuten Zeit zu “verlieren”, um dir einen leckeren (gesunden) Snack zu basteln? Hatte ich in letzter Zeit zur Genüge. Also habe ich meinen Vorrat an meinen derzeitigen Lieblings-Soft-Keksen aufgestockt. Hausgemacht natürlich ;–) Und jetzt sitzen sie haufenweise im Tiefkühler und warten darauf, während meiner Research-Sessions verschlungen zu werden :–D
Darf ich vorstellen: meine (veganen & glutenfreien) Soft-Kekse:
Buchweizenmehl, gepuffter Quinoa und Banane bilden die Basis dieser gesunden Kekse, was sie zu den idealen Snack-Partnern für all jene unter euch macht, die einen Gluten-sensitiven Verdauungstrakt besitzen. Sie sind nicht zu süß, und ich liebe sie so. Allerdings, falls deine Geschmacksnerven nicht an milde Süße gewöhnt sind, solltest du vielleicht vor dem Backen den Teig probieren und gegebenenfalls mit dem Süßungsmittel deiner Wahl ergänzen. Für einige süße Höhepunkte gebe ich gerne getrocknete Früchte (Rosinen oder Goji Beeren sind toll) oder dunkle Schokolade dazu.
Mein 1 1/2 jähriger Sohn liebt sie übrigens ebenso. Mobil, gesund und lecker: das macht sie auch zu einem tollen Fingerfood für die kleinen.
Zutaten:
1 Tasse fasst 250 ml = normale Kaffeetasse
- 1/2 Tasse sehr reife Banane (maximale Süßkraft) (ca. 1 große Banane), zerdrückt
- 1/2 Tasse Buchweizenmehl
- 1/2 Tasse gepuffter Quinoa (oder anderes Gepufftes wie Amaranth, Hirse)
- 1 1/2 EL (crunchy) Erdnussbutter (oder andere Nuss-/Samenbutter)
- 1 EL Sonnenblumenkerne (oder andere Samen/Nüsse gehackt)
- 1 TL Zimt
- 1/2 Orange: Saft und Zeste
- 1/2 TL (Weinstein-)Backpulver
- Brise Salz
- optional: 1 EL (gehackte) Trockenfrüchte/dunkle Schokolade
Zubereitung:
- In einer mittelgroßen Schüssel die Banane zerdrücken und Zimt, Salz, Orangensaft, Orangenzeste, Sonnenblumenkerne und Trockenfrüchte/Schokolade gut einrühren.
- Buchweizenmehl, Quinoa und Backpulver zugeben.
- Alles gut vermengen. Es ergibt sich ein ziemlich dickflüssiger, klebriger Teig.
- Ofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Den Teig mit einem Teelöffel in kleinen Portionen auf ein gefettetes oder mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzten. Mit feuchten Fingern etwas flach drücken und ab damit in den Ofen.
- Für ca. 12 Minuten backen, bis der Boden der Kekse leicht gebräunt ist. Abkühlen lassen und sofort genießen oder im Tiefkühler aufbewahren, da sie backfrisch am besten schmecken.
Ergibt ca. 22 Kekse mit 3 cm Durchmesser.
PS: Falls du etwas tiefer in die Materie Landwirtschaft eintauchen möchtest, kann ich den Weltagrarbericht empfehlen. Klingt übrigens nach einer viel komplizierteren Lektüre als es der Fall ist, v.a. hier finden sich relevante Themen in gut “verdaulichen” Portionen.