Gerade eben war doch noch Allerheiligen und nun stecken wir schon wieder mitten im zweiten Advent-Sonntag?! Was soviel heißt wie: beinahe Halbzeit für all die Weihnachtsfreuden!
2016 vergeht mir eindeutig viel zu schnell. Ich habe es noch nichtmal geschafft das Haus zumindest ein bisschen weihnachtlich zu dekorieren oder stimmungsvolle Musik aufzulegen und unsere Lieblings-Kekserl zwischen lautstark gesungenen “let it snow, let it snow, let it snow”s und “Rudolph the red nosed reindeer”s zu backen.
Wahrscheinlich hilft es auch nicht, dass sich Weihnachtsstimmung bei mir noch nicht recht einstellen wollte. Für mich braucht es einfach Schnee und ordentlich kalte Temperaturen, um mich auf diese spezielle Zeit im Jahr einstimmen zu können. Hoffentlich wird’s noch. Aber wenn man sich die vergangenen Jahre in Erinnerung ruft, werden wir uns wohl eher an grüne Weihnachten auf der sonnig warmen Terrasse gewöhnen müssen. Ade, gemütlich eingeschneites Haus und Zusammen-Kuscheln vorm Kamin ;–(
Das Wetter ist offensichtlich der Ansicht, dass der Weihnachtsmann und unser österreichisches Christkindl eine Pause von der klirrenden Winterskälte brauchen, während der Osterhase wohl besser einen Schneeschuh-Wander-(oder “Hüpf”)-Kurs belegen sollte ;–)
Aber ist Weihnachten nicht auch die Zeit der Wünsche und Hoffnungen? Es ist vielleicht nicht realistisch für dieses Jahr, aber vielleicht, eines Tages, wird die Menschheit den selbst verursachten Schaden am Klima wieder richten können. Und so würden meine Kinder und Enkel die Schönheit, Stille und diese besondere, einzigartige Stimmung voller Magie und Besinnlichkeit erleben, wie es nur eine glitzernde Decke puren, weißen Schnees erschaffen kann.
Oder einfach nur Spaß beim Spielen draußen im Schnee haben, immer mit einem wachsamen Auge, da ma ja vielleicht unerwartet das Christkindl erblicken könnte… Welch aufregende und unvergessliche Zeiten wir doch hatten, als wir überzeugt davon waren, dass diese Spuren im Schnee damals von Christkinds kleinen Füßen stammten.
Eine weitere kleinere Hoffnung von letzter Woche: meine ersten gebrannten Mandeln der Saison verspeisen! Definitiv eine meiner liebsten Naschereien während der Weihnachtszeit. Wenn sie doch nur nicht SO gewaltig zuckerlastig wären. Ich meine, natürlich müssen sie süß sein, um richtig zu sein. Aber mit diese Zuckermengen werde ich sicher von einem schweren Zucker-Schock-Monster überfallen, gleich nachdem es mir die Zähne zusammengeklebt hat… kennst du das Gefühl? …Wenn sie nur nicht soooo lecker wären.
Also habe ich letztes Wochenende ein paar Versuche mit weniger vom süßen Zeug gestartet und herausgefunden, dass meine allerliebsten gebrannten Mandeln keineswegs von gebräunten Weiß-Zucker-Bergen umhüllt sind! Nein, es muss Honig sein! Schmeckt SO LECKER. Und überhaupt kein Aufwand. Nur 3 Zutaten verrühren und den Rest erledigt der Backofen. Klingt gut, nicht? Probier’s doch mal aus und lass mich wissen, wie es dir geschmeckt hat :–)
Letzte Woche schien in meinem Hause die Woche der Hoffnungen zu sein. Als ich unseren Empfangsbereich vorm Haus kritisch beäugte, um zu überlegen, welche Adventsdeko hier her sollte, rollten die Herbst-Deko-Kürbisse immer noch in ihren strahlenden, kräftigen Farben umher. So als ob sie voller Hoffnung wären, nicht den weihnachtlichen Tannenzweigen und Kerzen weichen zu müssen und am Kompost zu landen. Weichen müssen sie wohl, aber die Endstation wird nicht ein Haufen rottender Pflanzen hinterm Haus sein, sondern mein Kürbis-liebender Bauch ;–) Das erste orange Kügelchen hat es bereits dorthin geschafft. Transformiert in einen super leckeren Kürbis Pie, trau ich mir zu sagen, dass die Hoffnungen dieses knubbeligen Kerls erfüllt wurden ;–)
Ich muss zugeben, dass ich bisher noch nie im Leben Kürbis Pie gemacht habe. Daher habe ich keine Ahnung, ob meine Version so wie die gängigen Pumpkin Pies dieser Welt schmeckt. Aber eins weiß ich: diese Version hier schmeckt GROßARTIG!
Für den Mürbteig habe ich Vollkorn-Dinkelmehl verwendet. Sein nussiger Geschmack harmoniert ganz wunderbar mit der winterlich gewürzten, pudding-artigen Kürbisfüllung. Ich liebe den natürlichen Geschmack des Kürbis und vor allem den schmeckt man auch heraus. Was den Zuckergehalt betrifft, bin ich mir ziemlich sicher, dass traditionelle Rezepte ein Gutes mehr beinhalten. Aber ich mag es einfach nicht so süß. Wenn du da anders drauf bist, solltest du vielleicht die Füllung vorm Backen noch probieren und eventuell mehr Vollrohrzucker unterrühren.
Der Kürbis Pie schmeckt wundervoll, so wie er ist. Aber wenn du möchtest, könntest du ihn mit einem Klecks Joghurt oder Kokosnuss Creme servieren – lecker! Auch eine heiße Tasse “geNelkte” Mandarine würde super dazu passen.
Lass mich wissen, was du denkst, wenn du es mal ausprobierst :–)
Bitte sehr, 2 Rezepte diesmal und eine weiter Hoffnung meinerseits: Mögen wir alle die süße Seite der Adventszeit ordentlich genießen!
HONIG-GEBRANNTE MANDELN
Zutaten:
1 Tasse fasst 250 ml = gewöhnliche Kaffeetasse
- 1 EL Honig
- 3 Tassen Mandeln
- 1 Prise Salz
- optional: 1 EL Zimt
Zubereitung:
- Ofen auf 150°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Alle Zutaten außer Mandeln in einer kleinen Schüssel gut verrühren.
- Mandeln zugeben und umrühren, bis sie alle vom Honig-Mix ummantelt sind.
- Ein Backblech mit Backpapier auskleiden und die Mandeln darauf verteilen.
- Für ca. 17 Minuten backen. Gegen Backende die Mandeln gut im Auge behalten, da jeder Ofen etwas anders heizt und wir wollen ja GEbrannte, nicht VERbrannte Mandeln ;–)
- Gut auskühlen lassen und bis zum Servieren in einem luftdicht verschlossenen Behälter im Kühlschrank aufbewahren. FALLS du es schaffst sie nicht alle schon vorher zu vernaschen ;–)
KÜRBIS PIE
Zutaten:
1 Tasse fasst 250 ml = gewöhnliche Kaffeetasse
- Boden:
- 200 g Vollkorn Dinkelmehl
- 100 g Butter
- 25 g Vollrohrzucker
- 1 Prise Salz
- 1 TL Zimt
- Füllung:
- 3 Tassen (810 g) pürierter Kürbis (zB Hokkaido, Butternut)
- 1 Dose Kokosnussmilch, über Nacht im Kühlschrank aufbewahrt
- 1/4 Tasse (50 g) Vollrohrzucker
- 1/2 Tasse + 5 TL (90 g) Maizena
- 2 TL Zimt
- 1 Msp gemahlener Kardamon
- 1 Msp gemahlener Nelken
- 1 Msp gemahlener Koriandersaat
- 3 Msp gemahlener Ingwer
- 1 Prise Salz
- optional: Zeste einer Bioorange
Zubereitung:
- Beginnend mit dem Teig, alle trockenen Zutaten in einer mittelgroßen Schüssel gut verrühren. Nun die Butter in kleinen Stücken hinzugeben und die Butter mit der Mehlmischung zwischen den Händen zu homogenen Brösel reiben. Nun auf die Arbeitsfläche leeren und kneten, bis sich eine glatte Teigkugel geformt hat. Wenn der Teig zu trocken erscheint, um zu binden, kannst du teelöffelweise (!) kaltes Wasser zugeben.
- Die Teigkugel in ein großzügiges Stück Frischhaltefolie wickeln und im Kühlschrank mindestens 30 Minuten rasten lassen.
- In der Zwischenzeit für die Füllung die Dose Kokosnussmilch öffnen. Du wirst dann gleich feststellen, dass sich die Milch durch die Kühlung in einen festen und flüssigen Teil getrennt hat. Schöpfe den festen Teil ab und gib ihn in deine Küchenmaschine/Smoothymaker/Schüssel mit Handmixer (den flüssigen Teil in Suppen, Curries, zum Getreide kochen… verwenden).
- Alle weiteren Zutaten beigeben und solange mixen, bis alles glatt ist. Zur Seite stellen.
- Ofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Zurück zum Teig. Die Arbeitsfläche leicht mehlen, den ausgepackten Teig darauf setzen, mit der bereits benutzten Frischhaltefolie belegen und mit einem Nudelholz rund ausrollen, ca. 1/2 cm dick. Die Frischhaltefolie verhindert das Ankleben des Teigs am Nudelholz.
- Bevor du den Teig in dine Pie-Form (oder Springform) transferierst, sicherstellen, dass der Teig nicht an der Arbeitsfläche fest klebt.
- Sobald der Teig in der Form ist noch etwas festdrücken und mit einer Gabel mehrmals einstechen. Für ca. 25 Minuten vorbacken.
- Final noch die Kürbisfüllung in den vorgebackenen Teig gießen und für weitere 45 Minuten backen. Und: genießen!