Eine regenschwere Woche wie diese lässt einen an die warmen sonnendurchfluteten Spätsommertage denken, nicht wahr? Besonders an jene Sommertage, die gezeichnet waren von guten Gesprächen, herzlichem Lachen, erfrischenden Drinks, leckerem Essen und einer Landschaft die pures Sommerfeeling schenkt.
Stell dir nur vor, du stehst auf weichem, saftig-grünen Gras und lässt deinen Blick über die glitzernde Oberfläche eines kristallklaren, blauen Sees schweifen. Eine kleine Schwanenfamilie schwimmt gemächlich in Reih und Glied vorbei. Hübsche weiße Stühle, Bänke und Tische stehen in gemütlichen Grüppchen überall im Grün verteilt, zwischen alten schattenspendenden Bäumen in ihrer Sommerpracht. Fröhliche Musik trifft auf den Klang der Wellen, die sanft ans Seeufer stoßen.
An diesem Ort hab ich mich an einem dieser letzten heurigen Augusttage wiedergefunden – inmitten einer Sommer Hochzeit. Nein, nicht meine eigene. Ich muss jedoch gestehen, Ich hätte nichts dagegen gehabt, meine Hochzeit an solch einem verträumten Ort zu feiern ;–) Die glückliche Braut war aber Juli, eine liebe Schulkollegin von früher. In ihrem eleganten, nostalgischen Spitzenkleid, mit Himbeer-farbenen Blumen in ihren langen Locken, war sie das Highlight am Seeufer. Während ihr Bräutigam Flo, in seinem stilvollen blauen Anzug (clever – kein Bedarf sich ein anderes “etwas Blaues” zu überlegen ;–) ), vervollständigte das “Bild”, welches von einer heiteren Truppe Verwandter und Freunde eingerahmt wurde. Strahlend vor Liebe und Glück hatten die zwei sicherlich einen dieser perfekten Tage, die man am liebsten in seinem Herzen einschließen möchte um anschließend den Schlüssel ganz schnell zu verlieren. Glücklicherweise wurden viele Fotos geschossen ;–) Und ganz gewiss werden viele Erinnerungen und Anekdoten von den Gästen immer wieder zum besten gegeben werden :–)
Ich war nicht wirklich als Gast da, nein, viel besser ;–) Ich habe die Hochzeitstorte gebracht :–D Als mich Juli vor einigen Wochen kontaktierte, mit der Frage ob ich mir vorstellen könnte, ihre Hochzeitstorte zu backen, war ich begeistert! Welch eine tolle Gelegenheit für diese Kuchen-back-verrückte Seite in mir sich in der Küche vollkommen kreativ auszulassen ;–)
Ein weiterer interessanter Aspekt: Juli lebt eine glutenfreie und beinahe vegane Diät. Offensichtlich musste die Torte dem entsprechen. Allerdings sollten die anderen 99 Leute den Unterschied nicht unbedingt schmecken. Diese Art Herausforderung erhöhte gleich nochmal den Reiz an dem Projekt ;–) Ebenso die Tatsache, dass sie nicht eine durchschnittliche Zucker-beladene Torte wollte, sondern eine Kreation die auch meinen Vorstellungen entgegenkommt, wenns um die Süße geht. Am Ende wurde die Torte sogar vollwertig! Und die Partygäste haben weder die Vollwertigkeit bemerkt, noch die anderen speziellen “Charaktereigenschaften” der Torte. Im Gegenteil. Mir wurde berichtet, dass nur sehr positive Kommentare ihren Weg ringsum die Hochzeitstafel machten :–) Also, nicht dieses Rezept auslassen, nur weil du sonst nicht glutenfrei oder vegan unterwegs bist!
Nochmal auf Anfang: nach drei Versuchen den Kuchenteig richtig hinzukriegen, kamen Juli & Flo vorbei um eine kleine Version meiner Kreation zu verköstigen. …und sie haben einstimmig beschlossen, dass diese Torte IHRE Hochzeitstorte ist! Was die Kuchen-back-verrückte Seite in mir aufgehen ließ, wie einen stolzen Luftballon :–D Grünes Licht also für die komplette 3-stöckige glutenfreie vegane Hochzeitstorte!
Ich sollte vermutlich auch erwähnen, dass: ja, diese Torte vollwertig ist und ich würde sie daher als gesund bezeichnen, zumal alle in den Zutaten natürlich vorkommenden Nährstoffe enthalten sind. ABER: nein, es handelt sich nicht um leichte Küche. Sie hat sicherlich etwas von einer Kalorienbombe. Aber immerhin sprechen wir von einer Hochzeitstorte, nicht einem low-fat Frühstücks Kekserl ;–)
Die Hauptzutat des Kuchenteigs ist Vollkorn Buchweizen Mehl. Sein nussiger Geschmack wird noch unterstrichen durch Haselnussmehl. Süße verleiht Apfelmus und karamelliger Kokosnusszucker. Neben dem Apfelmus sorgt natives Kokosöl für Saftigkeit und eine Kombination aus Vanille, Zimt und Rum vereint die einzelnen Zutaten zu einem leckeren Gesamtgenuss. Die Füllung ist ein verträumter, cremiger Mix aus Cashews, Kokosnuss Creme, Datteln und Schokolade. Himbeer-Chia-Marmelade sorgt für eine erfrischende, fruchtige Note und für den ein oder anderen Farbklecks zwischen den nussig-schokoladig-braunen Schichten. Einige frische Himbeeren mit einer Handvoll Grün aus dem Kräutergarten lassen auch die Augen in Vorfreude erstrahlen ;–) LECKER!
Ein großes DANKESCHÖN an Juli & Flo für das Vertrauen in meine Backkünste. Immerhin bin ich ja doch nur eine Hobby-Tortenbäckerin ;–)
Uns hier gehts zum Rezept – aufgeteilt in drei Teile: eine je Kuchengröße.
Zutaten:
15 cm Durchschnitt
Kuchenteig:
- 65 g Kokosnusszucker
- 35 g Haselnussmehl (SEHR fein geriebene Nüsse. Du kannst auch grober gemahlene verwenden, wenn es dich nicht stört, kleine Mini-Nussstückchen im Kuchenteig zu haben – ich mag auch das sehr gern ;–) )
- 150 g Vollkorn Buchweizen Mehl
- 1/2 TL Natron
- 1 EL Weinsteinbackpulver
- 1/4 TL Salz
- 1/2 TL Vanille (oder mehr nach Geschmack)
- 1/4 TL Zimt (oder mehr nach Geschmack))
- 2 EL geriebene Leinsamen + 5 EL Wasser
- 1/2 EL Apfelessig
- 43 g natives Kokosnussöl
- 145 g Apfelmus (ungesüßt!)
- 1/4 EL Rum
- ein passendes Cake Board (ca. 13 cm Durchmesser), falls du planst den Kuchen zu stapeln
Füllung:
- 130 g eingeweichte Cashew Kerne
- 20 g Datteln
- 130 g Kokosnuss Creme (=der feste Teil einer über Nacht im Kühlschrank gelagerten Dose Vollfett Kokosmilch, verwende den wässrigen Anteil in Curries, Getreidebrei etc.)
- 70 g dunkle Schokolade (60% Kakaoanteil)
- 1/2 TL Vanilla
- 1 Prise Salz
- Gelierhilfe auf Agar Agar Basis (Die benötigte Menge weicht sehr stark vom verwendeten Produkt/Marke ab. Ich empfehle daher, dich an die Packungsangaben zu halten. Eigentliche wäre diese Zutat nicht unbedingt notwendig, sofern die fertige Torte Zeit hat sich im Kühlschrank zu festigen und anschließend nicht für einen längeren Zeitraum in warmen Temperaturen ausharren muss.)
Himbeer-Chia-Marmelade:
- 100 g gefrorene oder frische Himbeeren
- 1 EL Chia Samen
- 1 1/3 EL Ahornsirup
25 cm Durchmesser
Kuchenteig:
- 225 g Kokosnusszucker
- 120 g Haselnussmehl (SEHR fein geriebene Nüsse. Du kannst auch grober gemahlene verwenden, wenn es dich nicht stört, kleine Mini-Nussstückchen im Kuchenteig zu haben – ich mag auch das sehr gern ;–) )
- 515 g Vollkorn Buchweizen Mehl
- 1 3/4 TL Natron
- 3 1/2 EL Weinsteinbackpulver
- 1 knapper TL Salz
- 1 TL Vanille (oder mehr nach Geschmack)
- 1/2 TL Zimt (oder mehr nach Geschmack))
- 7 EL geriebene Leinsamen + 17 EL Wasser
- 1 3/4 EL Apfelessig
- 148 g natives Kokosnussöl
- 400 g Apfelmus (ungesüßt!)
- 1 kapper EL Rum
- ein passendes Cake Board (ca. 23 cm Durchmesser) und Tortendübel, falls du den Kuchen stapeln möchtest
Füllung:
- 225 g eingeweichte Cashew Kerne
- 25 g Datteln
- 225 g Kokosnuss Creme (=der feste Teil einer über Nacht im Kühlschrank gelagerten Dose Vollfett Kokosmilch, verwende den wässrigen Anteil in Curries, Getreidebrei etc.)
- 110 g dunkle Schokolade (60% Kakaoanteil)
- 1 TL Vanilla
- 1 Prise Salz
- Gelierhilfe auf Agar Agar Basis (Die benötigte Menge weicht sehr stark vom verwendeten Produkt/Marke ab. Ich empfehle daher, dich an die Packungsangaben zu halten. Eigentliche wäre diese Zutat nicht unbedingt notwendig, sofern die fertige Torte Zeit hat sich im Kühlschrank zu festigen und anschließend nicht für einen längeren Zeitraum in warmen Temperaturen ausharren muss.)
Himbeer-Chia-Marmelade:
- 170 g gefrorene oder frische Himbeeren
- 2 EL Chia Samen
- 2 EL Ahornsirup
30 cm diameter cake
Kuchenteig:
- 300 g Kokosnusszucker
- 160 g Haselnussmehl (SEHR fein geriebene Nüsse. Du kannst auch grober gemahlene verwenden, wenn es dich nicht stört, kleine Mini-Nussstückchen im Kuchenteig zu haben – ich mag auch das sehr gern ;–) )
- 690 g Vollkorn Buchweizen Mehl
- 2 1/3 TL Natron
- 4 1/2 EL Weinsteinbackpulver
- 1 TL Salz
- 2 TL Vanille (oder mehr nach Geschmack)
- 3/4 TL Zimt (oder mehr nach Geschmack))
- 9 EL geriebene Leinsamen + 23 EL Wasser
- 2 1/3 EL Apfelessig
- 197 g natives Kokosnussöl
- 670 g Apfelmus (ungesüßt!)
- 1 großzügiger EL Rum
- Tortendübel, falls du den Kuchen stapeln möchtest
Füllung:
- 625 g eingeweichte Cashew Kerne
- 95 g Datteln
- 625 g Kokosnuss Creme (=der feste Teil einer über Nacht im Kühlschrank gelagerten Dose Vollfett Kokosmilch, verwende den wässrigen Anteil in Curries, Getreidebrei etc.)
- 325 g dunkle Schokolade (60% Kakaoanteil)
- 1 1/2TL Vanilla
- 1 Prise Salz
- Gelierhilfe auf Agar Agar Basis (Die benötigte Menge weicht sehr stark vom verwendeten Produkt/Marke ab. Ich empfehle daher, dich an die Packungsangaben zu halten. Eigentliche wäre diese Zutat nicht unbedingt notwendig, sofern die fertige Torte Zeit hat sich im Kühlschrank zu festigen und anschließend nicht für einen längeren Zeitraum in warmen Temperaturen ausharren muss.)
Himbeer-Chia-Marmelade:
- 200 g gefrorene oder frische Himbeeren
- 2 EL Chia Samen
- 2 1/2 EL Ahornsirup
Zubereitung – ident für alle drei Kuchengrößen:
Kuchenteig:
- Wasser zu den Leinsamen geben, verrühren und zur Seite stellen.
- Aus Backpapier einen Kreis in Größe deiner Kuchenform schneiden und diese damit auslegen. Alternativ den Boden (nicht die Seiten!) deiner Form fetten und mehlen. Ofen auf 160°C Heißluft vorheizen.
- Alle trockenen Zutaten in einer Schüssen gut verrühren. Ebenso alle flüssigen Zutaten in einer zweiten Schüssel. Nun beide miteinander vermengen und solange rühren, bis keine trockenen Stellen mehr vorhanden sind, aber nicht länger.
- Teig in die Form füllen und solange backen, bis an einer in der Mitte des Kuchens versenkten Nadel/Zahnstocher beim Herausziehen kein Teig mehr haften bleibt. Je nach Kuchengröße und Ofen werden die Zeiten etwas variieren. Hier eine Richtlinie: 15 cm 37 Minuten, 25 cm 40 Minuten, 30 cm 45 Minuten. Aber behalte dein Backwerk jedenfalls im Auge – immerhin hat jeder Ofen seinen eigenen “Kopf” ;–)
Füllung:
- Weiche Cashew Kerne (inklusive Datteln, falls diese nicht weich sind) über Nacht in kaltes Wasser, oder zumindest für eine Stunde in heißes Wasser ein.
- Schmelze die Schokolade im Wasserbad.
- In der Zwischenzeit die Cashews (und Datteln) abgießen und in deine Küchenmaschine geben. Den festen Teil der Kokosnussmilch aus der/den Dose/n löffeln und die benötigte Menge auswiegen. Wenn du keine Gelierhilfe verwendest, einfach alle Zutaten in der Küchenmaschine zu einer glatten Creme verarbeiten. Sie könnte zu diesem Zeitpunkt etwas flüssig erscheinen, wird sich aber im Kühlschrank festigen. Falls du Gelierhilfe auf Agar Agar Basis verwendest, ist es nötig vorher etwa ein Tasse der Kokosnusscreme in einem Topf gemeinsam mit dem Agar Agar zu erhitzen, damit der Geliervorgang in Gang gesetzt wird. Dann alles gemeinsam pürieren, wie oben beschrieben.
Himbeer-Chia-Marmelade:
- Alle Zutaten in einem Topf erhitzen, bis sich die Himbeeren verflüssigt haben. Einmal aufkochen, dann bei geringerer Hitze solange köcheln lassen, bis ein Großteil des Wassers verdampft ist, und die Masse etwas eindickt. Immer schön umrühren – brennt gern an. Im Kühlschrank geliert die Marmelade noch etwas nach.
Die Torte zusammensetzen:
- Stelle sicher, dass alle Bestandteile gut gekühlt sind, bevor du dich an die finalen Schritte machst.
- Schneide den Kuchen quer in drei Schichten (auf Youtube findest du zahlreiche Anleitungen dazu) und verstreiche Marmelade mit einem Löffel oder einer Spachtel auf der untersten Schicht.
- Behalte ca. ein Viertel der Füllung zu Dekozwecken zurück und teile den Rest in zwei Portionen. Es könnte sein, dass du die Creme erst nochmal etwas anrühren musst, da sie dazu neigt im Kühlschrank recht fest zu werden. Verteile eine der zwei Portionen ebenmäßig auf der untersten Kuchenschicht – mit einer Spachtel oder einem Spritzsack.
- Setze die zweite Kuchenschicht oben drauf und fahre damit fort wie mit der ersten.
- Nun die letzte Kuchenschicht aufsetzen und mit der verbliebenen Creme nach Wunsch dekorieren. Ich habe die Torte “naked” gehalten und daher nur Creme auf der Oberseite verstrichen.
- Falls du mehrere Torten stapeln möchtest, würde ich dir raten einige “How-Tos” auf Youtube zu durchstöbern. Es ist keine große Hexerei, sofern du die richtigen Utensilien zur Hand hast, um die Torten zu stützen. Das heißt du musst dir Cake Boards und Tortendübel besorgen. Ich habe in Frischhaltefolie gewickelten Karton als Cake Boards verwendet und Cake-Pop-Stiele als Dübel. Aber es gibt Unmengen an Möglichkeiten – von günstig bis teuer – und nach ein paar Youtube Videos wirst du wissen, was für dich passt ;–)
- Nun noch einige finale Handgriffe mit Früchten, Blumen, Kräutern,… deiner Wahl.
- Ca. 1 Stunde (oder länger) kühlen, bevors ans Vernaschen geht :–)