Fast Weihnachten. Hast du schon ein bisschen Zeit gefunden, um ruhiger zu werden und es richtig zu FÜHLEN? Und um die guten Schwingungen zu genießen (bei gekonnter Ignorierung des lauernden Weihnachts-Stresses)? Ich bin nun endlich genau dort angekommen :–D Meine weihnachtlich-frohgesinnte Stimmung hat sogar unsere Pizza letzte Woche in einen Weihnachtsbaum verzaubert ;–)
Zauberei gibt’s nicht, sagst du? Aber ist denn Weihnachten nicht DAS Fest der Magie? Die verzaubernde Pracht der glitzernden Schneeflocken (es hat diese Woche geschneit – JUHUU!). Wie all die Weihnachts-Düfte dich mit auf eine Zeitreise in deine Kindertage mitnehmen. Wie plötzlich jeder einen freien Platz im Terminkalender findet, um all die Menschen zu treffen, die man schon ewig nicht mehr gesehen hat. Wie jedes Haus sich von seiner besten Seite zeigt, festlich geschmückt mit mehr oder weniger kitschiger Weihnachts-Deko oder einfach nur einem einzelnen, bescheidenen fromm erleuchteten Christbaum im Garten. Ganz zu schweigen von dem magischen Leuchten, dass der Weihnachtsmann und unser österreichisches Christkindl in die Kinderaugen zaubert.
Klingt ziemlich magisch für mich ;–)
Wie dem auch sei, ich möchte gerne mein Rezept für meinen magischen, pikanten Hefe-Brotteig mit euch teilen :–) Magisch, weil er sich angefangen bei Pizza, über Babies Brot-Stangen, bis hin zu Grissini, einem einfachen Brotlaib, gefüllten Brötchen und allem anderen brotigen verwandeln lässt, was dir sonst noch so einfällt. Er basiert auf Vollkorn Dinkelmehl, welches, so finde ich, verglichen mit anderem Vollkornmehl, recht mild schmeckt. Und es ist echt lecker!
Was auch immer du daraus backst, du solltest jedenfalls einen Teil dazu verwenden, um Pizza zu machen. Es gibt da eine wunderbare Technik, mit der du Pizza wie vom italienischen Restaurant selbst zauberst. Und es braucht keinen Steinofen oder sonstigen Firlefanz. Nur eine große Pfanne am Herd und einen gängigen Backofen mit Grilfunktion/starker Oberhitz-Funktion. Ehrlich! Ich sollte wahrscheinlich auch erwähnen, dass die meisten meiner Testesser nicht bemerkt haben, dass sie Vollkornpizza verschlangen. Die Leute, die etwas merkten, meinten nur, sie schmeckt anders aber auch RICHTIG gut. Also, auch wenn du zu den überzeugten Weiß-Weizenmehl-Pizza-Typen gehörst, probier’s mal aus! Du solltest auch wissen, FALLS tatsächlich was übrig bleibt: schmeckt auch super kalt :–) Und wenn du nicht die ganze Tomatensauce aufbrauchst, hast du schon deine leckere Nudel-Sauce fürs Mittagessen morgen ;–)
Für euch Mamas und Papas da draußen: wenn ich eine Portion dieses Teigs mache, behalte ich normalerweise etwas zurück, um einige Brot-Stangen für meinen kleinen Jungen zu machen. Sie haben die perfekte Form für diese süßen Miniatur-Händchen und sind wunderbar für unterwegs. Mach ein paar süßlich mit etwas Zimt oben drauf gestreut vorm Backen. Oder mit etwas Parmesan oder Kräuter (vorher mit Wasser bestreichen) für eine pikante Variante. Und nebenbei bemerkt, es sind keine Zähne notwendig. Die Stangen sind großartig zum Lutschen/Knabbern/Zahnlos-Kauen ;–) (Ca. 1/2 cm Durchmesser, nochmals ca. 10 Minuten bei Zimmertemperatur Gehen lassen, bei 200°C Ober-/Unterhitze backen, bis sie an der Unterseite leicht gebräunt sind. Ca. 15 Minuten in meinem Ofen).
Für alle anderen: Auch etwas Teig für Brot-Stangen zurückhalten, aber länger machen, vorm Backen mit etwas Olivenöl bestreichen und neben den gewünschten Toppings (Käse, Kräuter…) auch mit grobem Salz und Pfeffer bestreuen. Und da sind sie: die eigenen Grissini :–)
Oder, für eine festliche Variante: Keksausstecher noch nicht verräumen. Den Teig ca. 1/2 cm dick ausrollen und sich ans Stern- und Schneemann- und Glocken-Ausstechen machen… Vorm Backen mit etwas Wasser oder Olivenöl bestreichen, gewünschte Toppings/Gewürze/Kräuter drüber streuen und da haben wir unseren niedlichen Brot Snack für die Weihnachtsfeier :–) (Nochmals ca. 10 Minuten bei Zimmertemperatur Gehen lassen, bei 200°C Ober-/Unterhitze backen, bis sie an der Unterseite/den Rändern leicht gebräunt sind. Ca. 15 Minuten in meinem Ofen).
Aber nun zurück zum absoluten Muss: Pizza!
Zutaten Brot Teig:
- 400 g Dinkel Vollkornmehl
- 100 g Dinkel Vollkorngrieß
- 7 g Trockengerm
- 1 TL Salz (oder nach Geschmack)
- 1 EL Olivenöl
- 320 – 325 ml lauwarmes (!) Wasser
Zutaten Belag “normale” Pizza:
- 400 g passierte Tomaten
- 1 große Knoblauchzehe, gepresst
- 1 EL getrockneter Oregano
- Salz & Pfeffer
- optional: frischer Basilikum
- Mozzarella (für eine vegane Pizza-Option pflanzlichen Käse verwenden)
- Belag nach deiner Wahl (Schinken, Speck, Gemüse, …)
Zutaten Belag “Christbaum” Pizza:
- 400 g Cremespinat
- 1 große Knoblauchzehe, gepresst
- Salz & Pfeffer & etwas frisch geriebene Muskat
- Feta
- getrocknete Tomaten (in Öl)
- Speck
- Mais
- etwas frischen Rosmarin und Thymian
(für eine vegane Pizza-Option pflanzlichen Käse verwenden und Speck weglassen)
Zubereitung:
- Für den Teig:
In einer mittelgroßen Schüssel (die am besten einen Deckel hat) alle trockenen Zutaten gut vermengen. (Falls du keine Baby-Brot-Stangen oder pikante Toppings planst, empfehle ich das Salz auf 2 TL zu erhöhen und nach Lust und Laune auch Kräuter/Brotgewürz unter zu rühren.) - Flüssige Zutaten zufügen (Achtung: Wasser soll nur lauwarm sein, nicht heiß. Sonst kann die Hefe womöglich ihre Arbeit nicht tun), und mit einem Holzlöffel solange umrühren, bis das Rühren schwer fällt.
- Nun ist es Zeit alles auf die Arbeitsfläche zu leeren und zu kneten. Falls der Teig etwas klebrig ausfällt, etwas extra Mehl einarbeiten. (Ich hatte verschiedene Klebrigkeits-Resultate je nach verwendeter Mehlmarke. Also behalte dein Mehl in Reichweite ;–) ) Knete, bis sich eine geschmeidige Teigkugel formt. Nun zurück mit dieser in die Schüssel, Deckel oder ein sauberes Geschirrtuch drauf.
- Bei Raumtemperatur 1 Stunde oder bis zur Verdoppelung des Volumens gehen lassen. (Tipp: du könntest den Teig auch alternativ einen Tag zuvor zubereiten und bis 1 Stunde vor Weiterverarbeitung im Kühlschrank lassen.)
- In der Zwischenzeit den Belag vorbereiten:
Tomaten Sauce:
In einem mittelgroßen Topf auf mittlerer Hitze einen TL Öl erhitzen und gepressten Knoblauch zugeben. Der Knoblauch sollte nun etwas Farbe nehmen, aber aufpassen, dass er nicht verbrennt – sonst wird’s bitter schmecken. Passierte Tomaten, Kräuter, Salz und Pfeffer nach Geschmack zugeben und aufkochen lassen. Hitze reduzieren und bei kleiner Flamme dahin köcheln lassen, bis dein Teig fertig aufgegangen ist. Die Sauce ist richtig, sobald sie etwas eingedickt ist und sich die Geschmäcker der Zutaten gut vermengt haben. Sauce bereit stellen.
Christbaum Spinat Sauce:
Wie bei der Tomatensauce vorgehen, aber Tomaten durch Spinat und Oregano durch etwas frisch geriebene Muskatnuss ersetzten.
Restlicher Belag:
Mozzarella, Schinken, Gemüse, Oregano, Rosmarin, etc. vorbereiten und in Reichweite stellen. - Sobald der Teig bereit ist, eine große Pfanne am Herd auf höchster Stufe erhitzen, ein Backblech oder Rost in den Ofen – oberste Schiene – schieben und auf Grillfunktion oder stärkste Oberhitze vorheizen.
- Den Teig nochmals durchkneten, ein kleines Stück abzweigen, den Rest wieder bedecken. Die Arbeitsfläche leicht mehlen und mit einem Nudelholz den Teig kreisförmig (normale Pizza) oder dreieckig (Christbaum Pizza) ca. 3 mm dick ausrollen. Es kann auch etwas dicker sein, falls du lieber mehr Teig an der Pizza hast ;–) Sicherstellen, dass das Teigstück gut in der Pfanne Platz hat. Eine Weihnachtsbaum-Form aus dem Teig-Dreieck schneiden.
- Den Teig in die Pfanne legen und auf mittlere Hitze reduzieren. Einigel Löffel Sauce (Tomate/Spinat) darauf verteilen, Käse (Mozzarella/Feta) darüber streuen und mit allen weiteren Toppings bestücken. Mit einem Pfannenwender prüfen, ob der Teigboden bereits den gewünschten Bräunungsgrad erreicht hat. Gegebenenfalls noch etwas länger in der Pfanne belassen und eventuell die Hitze nochmal erhöhen.
- Dann die Pizza mit Hilfe des Pfannenwenders aus der Pfanne heben und aufs Backblech/Rost befördern. Falls deine Pfanne ofenfest ist, kann die Pizza auch direkt mit der Pfanne in den Ofen wandern.
- Jetzt geht’s schnell. In ca. 3 Minuten (je nach Ofen) wird die Pizza auch von oben gebacken sein. Also immer ein Auge drauf behalten! … und genießen!
Ausbeute: komplett abhängig von der gewählten Teig-Stärke… Ich habe daraus 6 mittelgroße Pizzen mit dünnem Boden plus 8 Baby Brot-Stangen gezaubert.