Wenn ich im Kalender zum November umblättere, treiben sich in meinem Kopf für gewöhnlich folgende Gedanken gleichzeitig herum:
- Wow, die Zeit vergeht sooo schnell! Ein weiteres Jahr fast vorbei…
- Ich sollte mich für die letzten Wochen des Jahres gut organisieren, damit ich in der stillen Zeit auch tatsächlich entspannende, besinnliche Stunden verbringen, die Geschehnisse des vergangenen Jahres reflektieren kann und vielleicht das kommende ein bisschen planen, anstatt in dieser massiven Weihnachts-Stress-Welle zu ertrinken, die nur darauf wartet uns alle zu erdrücken…
- Und: Schnee :–) Wenn sich das Wetter nicht gegen die Umweltsünder unter uns richtet, sollten wir bald etwas von der weißen, glitzernden Winterpracht erblicken.
Und da war er, letzten Sonntag: der Duft von Schnee.
Hast du auch manchmal diesen besonderen Moment, wenn du den Schnee riechst, aber es noch gar nicht geschneit hat? Aber du weißt, es kann nicht mehr lange dauern und bist in freudiger Erwartung…
Als ich morgens die Haustür für unseren Kater Chico öffnete, bescherte mir der frische, belebende Duft ein unerwartetes Lächeln. Die Müdigkeit, verursacht durch die ständig unterbrochene Nachtruhe – oder sollte ich sagen, die nächtliche Spiel-Zeit unterbrochen von den wenigen, erfolglosen Schlafversuchen, hah! (ja, wir sind immer noch im Zahnungs-Modus) – war plötzlich verschwunden. Die Magie der Düfte…
Und der Geruch von Schnee ist ziemlich besonders, findest du nicht? Ein Duft so pur, klar und erfrischend, voller glücklicher Kindheitserinnerungen und dem Gefühl das dieser Tag voller endloser, wunderbarer Möglichkeiten steckt.
Für mich jedenfalls :–)
Es gibt da ein paar Kammeraden dieses winterlichen Dufts, die, für mich, eng miteinander verbunden sind: süßes Zimt, frisch geröstete Maroni und später in der Adventzeit leckere Weihnachtskekse die gerade im Ofen vor sich hin backen und das ganze Haus mit ihrem unwiderstehlichen Duft verzaubern… und einige der mir Liebsten Düfte: Orangen, Mandarinen und Nelken.
Als wir noch klein waren, dekorierten mein Bruder und ich Orangen oder Mandarinen mit Nelken. Unsere Mutter band eine Schleife drumherum und hing sie in der Küche auf. Welch ein wundervoller Duft!
Letzten Sonntag sind diese leuchtend orangen Kugeln wieder in meinen Gedanken aufgetaucht und ich wusste, dass es diesmal nicht einfach nur Tee zum Frühstück geben würde, nein, der erste Tag mit Schnee in der Luft verlangt nach etwas besonderem: heiße, geNelkte Mandarinen!
Eine wundervolle Option um die morgendliche Getränke-Routine etwas aufzumischen mit einem wärmenden, fruchtigen, aufheiternden Gebräu aus glücklichen Gedanken und Erinnerungen ;–) Es ist sehr schnell gemacht und braucht nicht viele Zutaten. Ich gebe auch noch gerne einige mit Nelken gespickte Mandarinenspalten dazu. Schaut hübsch aus und die Spalten entwickeln einen wunderbaren intensiven Mandarinengeschmack mit einem Hauch süßer Nelke…
Auch großartig zum Aufwärmen nach einem Spaziergang in der kalten Herbstluft :–)
Probiers mal aus, und lass mich wissen, was du denkst ! Hab eine grandiose, gemütliche November-Zeit!
Zutaten:
- 3 Mandarinen
- 2 Messerspitzen gemahlene Nelken
- Handvoll ganze Nelken
- kochendes Wasser
Zubereitung:
- Fülle deinen Wasserkocher mit Wasser und lass es aufkochen.
- In der Zwischenzeit zwei der Mandarinen halbieren und den Saft in zwei Tassen oder Gläser pressen.
- Schäle die dritte Mandarine, nimm einige Spalten pro Tasse zur Seite und presse den Saft aus den restlichen Spalten mit deinen Fingern direkt in die Tassen.
- Spicke die beiseite gelegten Spalten mit je einer Nelke und verteile sie auf die zwei Tassen. Füge je eine Messerspitze gemahlene Nelken dazu.
- Füll das ganze mit kochendem Wasser auf und lass es 10 Minuten ziehen, oder auch länger bis Trinktemperatur erreicht ist und atme die Lichtseite des grauen Novembers ein – aaahhh welch ein umwerfender Duft :–)
Zubereitungs Zeit: 5 Minuten
Zieh-Zeit: 10 Minuten
Ergibt: 2 Tassen (je ca. 250 ml)