Therapeut? Nein. Kürbis!

Hebstzeit = Kürbiszeit, richtig?

Sind Kürbisse nicht einfach großartig? Mit all den verschiedenen Formen und Größenvariationen und den wunder-, WUNDERschönen Farben… Sie sind richtige kleine Motivations-Therapeuten, wenn man sich auf den Weg in einen herausfordernden Arbeitstag macht und man sie da so dekorativ neben der Haustür in ihren Farben strahlen sieht. Ich war schon immer ein großer Fan ihres Looks. Aber erst vor einigen Jahren habe ich zum ersten Mal einen verspeist. Verrückt, oder? Wie konnte ich nur für den Großteil meines bisherigen Lebens diesen delikaten Geschmack verpassen?!?! Naja, Kürbisse sind weder in der Küche meiner Mama, noch meiner Oma je in Erscheinung getreten. Da sieht man mal, wie sehr man rein durch das Angebot an verschiedenen Lebensmitteln beeinflussen kann, was Kinder essen.
Glücklicherweise hab ich Spaß an dem ein oder anderen Küchenexperiment und so kletterte der Kürbis steil die Karriereleiter vom Deko-Zwergi zum Dinner-Star ;–)

Pünktlich Anfang Oktober schießen hier Kürbisstände aus dem Boden wie Schwammerl. Und das ist ganz toll! Freu mich schon jedes Jahr drauf. Wann immer ich an so einem Stand vorbeikomme, zieht’s mich wie magisch hin zu der Party. Es ist doch wie eine große Party der Herbstfarben, findest du nicht?
Diese Kürbisse scheinen so voller Lebensfreude und positiver, trotzender Energie zu stecken und zu rufen: “Mir ist es wurscht, dass es draußen nun kalt und nass und grausig wird! Ich bin ein LEUCHTEND ORANGER KÜRBIS und ich WERDE weiter tanzen, hah!”
Das ist es, was wir alle in unserer wohlig-wärmenden Suppe an frostigen, grauen Herbsttagen wollen.

Der unaufhaltbare nächste Schritt: Ich muss jedes Jahr mindestens einmal an einem solchen Stand stehen bleiben und am Partygeschehen teilnehmen. Vorbei spazierend an diesen großen, schweren Halloween-Kürbissen, die hier als Türsteher zu arbeiten scheinen, fiel es mir auch dieses Jahr wieder schwer zu entscheiden, wer mitkommt. Vielleicht einige dieser kleinen, strahlend, orangen Hokkaidos die sich auf der Tanzfläche prächtig zu amüsieren scheinen? Oder einige der eleganteren, gelben Spaghetti-Kürbisse an der Bar? Oder einige der kichernden, schüchternen Butternuss-Mädels in der Ecke? Oder einige der bläulichen, versnopbten Typen, die sich alles aus der Ferne anschauen und wahrscheinlich mächtig vor sich hin lästern? Oder diese kleinen, bunten, knubbeligen Kerle die überall herum hüpfen?

pumpkin-stall-de

Große Überraschung: Ich wollte sie alle mitnehmen!
Leider besitze ich keinen Lastwagen, weshalb meine Entscheidung sodann zugunsten einiger weniger interessanten Individuen ausfiel, welche ich fröhlich in mein Auto lud. Am Weg Nachhause, mit viel Herum-Ge(rock’n)rolle im Kofferraum, spukten mir schon all die herrlichen Möglichkeiten im Kopf herum, wie ich diese “Partyer” zubereiten könnte…

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Und eines der eindeutigen Favoriten ist dieses Rezept! Es schmeckt nicht nur super, sondern schaut auch richtig niedlich aus, wenn du ganz kleine Kürbisse verwendest (die andere Leute womöglich nur als Deko nehmen). Ganz wunderbar als Hauptgang mit Rucola Salat und Couscous, aber auch perfekt als Vorspeise zu deinem Herbstmenü.

Das weiche Kürbisfleisch harmoniert ganz wundervoll mit den bissfesten Walnüssen und dem herzhaften Blauschimmel Käse und Knoblauch, während Rosmarin und Thymian dem ganzen noch eine weitere Geschmackstiefe verleihen. Und die kleinen Portiönchen Extra-Süße durch die beigemengten getrockneten Cranberries machen jeden einzelnen Bissen gleich noch viel genussvoller. Definitiv eines meiner Lieblingsrezepte für Kürbis :–)

Letztes Mal hab ich ein paar Früchte mit gebacken und es hat ganz wunderbar geschmeckt. Solltest du jedenfalls auch probieren!

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Was übrig geblieben? Super! Dein nächstes Mittagessen ist quasi schon halb fertig ;–) Einfach in Würfel schneiden und als Topping auf dein Lieblingsgetreide, deinen Salat, deine Suppe…

Zutaten:

  • 1 kleiner Hokkaido (oder anderer kleiner Kürbis, der gut zum Füllen geeignet ist)
  • 1 – 2 handvoll (je nach Kürbisgröße) Walnüsse, grob gehackt
  • 1 – 2 handvoll (je nach Kürbisgröße) getrocknete Cranberries
  • 75 g Blauschimmel Käse
  • 1 Knoblauchzehe, gepresst oder fein gehackt
  • 2 Salbeiblätter frisch oder getrocknet, fein gehackt
  • 2 Zweige frischer Rosmarin, Blätter fein gehackt (oder gut 1 TL getrocknet)
  • 2 Zweige frischer Thymian (oder knapp 1 TL getrocknet)
  • Salz
  • Pfeffer
  • optional: 1 kleine rote Chili oder Chilipulver nach Geschmack
  • ein paar Tropfen Olivenöl

Beilagen-Optionen:

  • Rucola Salat (sehr empfehlenswert – ein echtes Traumteam ;–))
  • Couscous
  • Brot
  • anderes ofen-gebackenes Obst und Gemüse (Weintrauben, Zitrusfrüchte, Äpfel, Knoblauch, Zwiebel…)
  • bisschen Salbei-Butter

Zubereitung:

  1. Das tolle am Hokkaido: die Schale ist essbar. Also, mach ihn erstmal ordentlich sauber (auch eventuell anderes Obst/Gemüse). Schneide deinem Kürbis einen Deckel ab, damit du nun mit Hilfe eines Löffels die Kerne entfernen kannst. Dann bitte innen leicht salzen und pfeffern (auch den Deckel).
  2. Schnapp dir eine kleine Schüssel und gib die Nüsse, Cranberries, Knoblauch, Kräuter, 1 TL Salz, etwas Pfeffer und die Chili falls verwendet hinein, und mische es kurz durch. Brösle nun den Blauschimmel Käse dazu und vermenge alles schön. Nun ab damit in den Kürbis, dabei die Füllung mit dem Löffel gut in die Höhle drücken, damit auch nicht ein mm³ Platz verschenkt wird. Nun den Deckel wieder aufsetzen und außen rundherum mit etwas Olivenöl einreiben, sowie leicht salzen und pfeffern (auch eventuell anderes Obst/Gemüse).
  3. Nun wandert die orange Pracht (samt eventuell anderem Obst/Gemüse) in einer Auflaufform in den Ofen für ca. 45 Minuten bei 200°C Ober-/Unterhitze.
  4. Noch heiß mit einem einfach mariniertem Rucola Salat servieren und den Geschmack des Herbsts genießen.

Zubereitungszeit ca. 15 Minuten
Backzeit ca. 45 Minuten
Ergibt ca. 1 – 2 Portionen als Hauptspeise, oder 2 – 4 als Beilage bzw. Vorspeise (je nach Kürbisgröße natürlich  ;–))

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